Avanti! Avanti! Hinter den Kulissen der Erfolgskomödie – und spannende Infos zu Hauptdarstellerin Stefanie Hertel Denis Fischer: Warum er nach Leonard Cohen jetzt Rio Reiser sing – und was ihn sonst so bewegt Travestie: Wie Künstler Dominik Haase dazu kam – und was seine neue Show ausmacht
Tattoo-Convention: Was bei dem Großevent zu erwarten ist – und wie er auf die Beine gestellt wird Viel Spaß beim Lesen! |
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Frau Hertel und ihre vielen Bühnen |
Avanti! Avanti! Theater Stefanie Hertel ist der Star in Thomas Rohmers Inszenierung des Komödienklassikers Avanti! Avanti! am 9. April 2025 in der Halle 32. Die Karriere der 45-Jährigen, die vor über 30 Jahren als Volksmusikstar begann, zeigt heute mehr Facetten denn je Wenn man im Bekanntenkreis erzählt, dass demnächst Stefanie Hertel in die Halle 32 in Gummersbach kommt, sorgt das meist zunächst für ein Zögern, dann ein kurzes Nachdenken, schließlich eine Frage: „Moment. DIE Stefanie Hertel?“. Ja, genau die. Und wer dann an den Teenager denkt, der vor über 30 Jahren einer der bekanntesten und erfolgreichsten Stars der deutschen Volksmusik war, liegt richtig – sollte sein Bild der vielseitigen Künstlerin aber gleichzeitig dringend mal auffrischen. Denn die heute 45-Jährige spielt inzwischen Hauptrollen in Musicals, tourt als Theaterschauspielerin durchs Land, bringt eigene Stücke auf die Bühne, spielt in einer Dirndlrockband (die heißt wirklich so!), hat die Patchwork-Countryband „More Than Words“ gegründet, moderiert Fernsehsendungen und widmet sich nebenbei noch der Kräuterkunde. Thomas Rohmer sorgt regelmäßig für Begeisterung Langweilig wird der gebürtigen Vogtländerin also nicht, ebenso wenig ihrem Theaterpublikum, wenn sie am 9. April 2025 gemeinsam mit dem Ensemble der Theatergastspiele Fürth in der Halle 32 gastiert. Deren Intendant und Regisseur Thomas Rohmer hat in den letzten Jahren für die witzigsten Bühnenmomente in Gummersbach gesorgt, sei es mit „Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt“, „Smiley“ oder zuletzt im Herbst 2024 mit „Pater Brown“. Mit Avanti! Avanti! inszeniert er einen romantischen Komödienklassiker von Samuel Taylor, der schon in der Verfilmung von Billy Wilder ein Welterfolg war – und tragisch beginnt: Alexander Claiborne muss, begleitet von seiner Frau Diana, nach dem Tod seines Vaters nach Rom, um dort dessen Überreste zu bergen und die nötigen Formalitäten zu regeln. Doch er ahnt nicht, in welch verrückte Verwicklungen er in der ewigen Stadt geraten wird. Diese nerven seine Frau Diana leider so sehr, dass sie schnell aufgibt. Hilfe bekommt er kurz darauf vom temperamentvollen Italiener Baldo, der sich indes auch für ihn als Mann interessiert – was Alexander allerdings nicht erwidert. Wegen seiner Frau? Nein, wegen der jungen Engländerin Alison, die ihm in Rom über den Weg läuft und in die er sich bald verguckt. Was er nicht ahnt: Ausgerechnet durch Alison wird er einige dunkle Geheimnisse seines jüngst verstorbenen Vaters aufdecken ... Countrysongs mit der Familie Eine Komödie voller Wendungen und wie gemacht für Stefanie Hertel und ihren Co-Hauptdarsteller Stuart Sumner. Während er unter anderem Hauptrollen in den Musicals „We will rock you“ und „Tarzan“ spielte, stand Stefanie Hertel im Frühjahr 2023 im Musical „Mamma mia“ auf der Bühne. Vielseitiger als die 45-Jährige kann man kaum unterwegs sein, und über allem steht die Liebe zu Musik, Gesang und Schauspiel. Und der Mut, in neuen Genres unterwegs zu sein, ohne die eigenen Wurzeln zu vernachlässigen. In ihrer Musical-Komödie „Ganz Paris träumt von der Liebe“ verschlägt es sie gleich in die nächste europäische Metropole. In der rein weiblichen Dirndlrockband verpasst sie volkstümlichen Songs einen frechen Rockabilly-Sound und bei More Than Words, ihrer Familienband, spielt sie Keyboard und singt eingängige englischsprachige Countrysongs. Und auch als Schlagerstar steht Stefanie Hertel nach wie vor auf der Bühne, zum Beispiel Ende Februar beim Schlagerzauber in Witten. Woher sie da noch die Zeit nimmt, sich intensiv mit Kräutern zu befassen und eigene Kräuterprodukte herauszubringen, wie Tees oder Immun-Booster, die basierend auf ihren eigenen Rezepten und Kompositionen von ausgesuchten Manufakturen hergestellt werden? Das bleibt wohl ihr Geheimnis. Ihr legendärer 21-Kräuter-Bitter hat jedenfalls schon so manche Talkshow-Runde begeistert. „Seit Jahren werde ich nach meinen Kräuterprodukten gefragt“, erklärt Stefanie Hertel auf ihrer Homepage. In ihrem neuen Buch gibt sie deshalb Antworten: „Die Wunderwelt der Kräuter“ liefert anschaulich und unterhaltsam viele Informationen und Rezepte zum Selbermachen. All das erdacht und gemacht von einer kreativen Künstlerin, die auf so vielen Bühnen der Unterhaltung und des Lebens zu Hause und dabei gleichsam stets auf dem Boden geblieben ist.
Avanti! Avanti!, Mittwoch, 9. April 2024, Halle. Infos und Tickets: Fotos: Andreas Bassimir |
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Ganz bei sich |
Foto links: Volker Bergmann Denis Fischer singt Leonard Cohen Konzert Sänger und Schauspieler Denis Fischer widmet sich in seinem neuen Soloprogramm den Liedern des legendären Rio Reiser und interpretiert sie am 22. März 2025 in der Halle 32 auf ganz eigene Weise. Wie er das angeht, warum seine Theatererfahrung ihm dabei hilft und wofür neben den Shows noch Zeit bleibt, verriet er im Gespräch Es gibt Musiker, die bei ihren Auftritten einer Band oder einem Solo-Act Tribut zollen. Und das so, dass sie möglichst nah ans Original heranreichen. Und es gibt Künstler wie Denis Fischer. Interpreten, die es schaffen, Lieder so zu singen und zu verkörpern, dass sie damit jene ehren, die sie einst groß gemacht haben – aber gleichzeitig sie selbst bleiben, mit ihrem eigenen Stil. So macht es Fischer, wenn er Harald Juhnke singt, eines seiner großen Vorbilder. Oder Leonard Cohen, den begnadeten Songwriter mit der sonoren Stimme. Und so gelingt es ihm bei Rio Reiser. Er bleibt Denis Fischer. Denn die Verwandlung hat der Sänger und Schauspieler nicht nötig, so charmant ist er als Gastgeber und Conférencier, so stimmlich überzeugend als Interpret. „Ich will etwas Ehrliches auf die Bühne bringen, mich nicht verstellen. Es geht darum, das Lebensgefühl zu transportieren, das die Menschen, die diese Lieder einst geschrieben und performt haben, auch spürten – und es mit dem Publikum zu teilen, das dieses Gefühl ebenfalls kennt. Oder es sogar neu entdeckt“, beschreibt er es im Gespräch. Bei Rio Reiser ändert sich dieses Gefühl von Song zu Song, wenngleich es immer irgendwie um die Liebe geht, aber pur, ehrlich und unkitschig. Es sind Lieder, die in einer Zeit entstanden, als Ton oft zu Scherben und ein Stein auch mal häufiger geworfen wurde: „Eine Zeit, in der man wirklich noch glaubte, die Welt verändern zu können. Es war wie heute nicht alles gut, aber man war eher davon überzeugt, man könne die Zukunft selbst gestalten“, erklärt Denis Fischer. Zwischen Zuversicht und Verlorenheit Der geniale Texter Rio Reiser, ganz gleich ob anfangs bei Ton Steine Scherben oder später solo, verstand es, dieses Lebensgefühl, das oft auch zwischen Zuversicht und Verlorenheit hin und her pendelte, in Worte zu fassen. So, dass sie sich entweder ganz natürlich reimten oder gar nicht, jedenfalls ohne, dass er die Verse – geschweige denn sich selbst – je verbiegen musste. Deshalb hat er nicht nur Klassiker wie „König von Deutschland“ oder „Junimond“ geschrieben, sondern auch Songs wie „Sei mein Freund“, eine Rarität, die Denis Fischer als Demo-Tonbandaufnahme entdeckte. Darin thematisierte Reiser seine Homosexualität, was für einen als Punk geltenden Typ in den früheren 1980er Jahren ein Tabu war. „Das zu dieser Zeit zu schreiben und aufzunehmen, da gehörte viel Mut zu. Aus heutiger Sicht ist der Song für mich deshalb umso bedeutsamer, deshalb musste er ins Programm“, unterstreicht Fischer. Apropos heutige Sicht: Mit der Rio-Reiser-Show hat er schon zehn Termine absolviert, zu einem kam eine Frau in seinem Alter. Sie brachte ihre Tochter mit, die nach Rio benannt wurde – und mit den Liedern, interpretiert von Fischer, auf Anhieb etwas anfangen konnte. Was deren Zeitlosigkeit noch einmal unterstreicht. Deutlich wird diese nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf dem begleitenden Livealbum, das Denis Fischer zur Rio-Reiser-Show veröffentlicht. Er arbeitet hierfür mit einer vierköpfigen Band zusammen, zu der auch sein langjähriger Pianist Carsten Sauer gehört. Um die Stücke zu interpretieren, zieht der 46-Jährige nicht nur als Sänger, sondern auch als Schauspieler alle Register. Bei den Burgfestspielen in Jagsthausen, wo er zuletzt in einer Musiktheater-Fassung des Komödienklassikers „Ein Käfig voller Narren“ auf der Bühne stand (was er auch im nächsten Sommer wieder machen wird), hat er auch schon den Rio Reiser gegeben. Zudem sammelte er bereits Erfahrung als Regisseur und Autor. Er schreibt nicht nur fürs Theater, sondern auch eigene Songs. In diesem Jahr erschien sein neues Album „Flying through the sea“ mit zehn selbst geschriebenen und komponierten Stücken, manche folkig, manche morbide, manche mit einem Augenzwinkern. Denn auch darum geht es Denis Fischer, ganz gleich ob bei Eigenproduktionen oder Interpretationen: Ein wenig Selbstironie, fein dosiert, darf dabei sein, ohne dass es der Kunst einen Abbruch täte. Das schafft nur, wer als Künstler bei jedem Projekt ganz bei sich ist. Denis Fischer, Samstag, 22. März 2025, Halle. Infos und Tickets: Fotos: Volker Bergmann (l.), Johann Abend |
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Der Abend, der alles veränderte |
Porträt
Dominik Haase ist 15 Jahre alt, als ein einziger Abend sein Leben verändert. Damals, in Eisenhüttenstadt, wo er aufgewachsen ist, hatte seine Großmutter eine Idee. Die damals 71-Jährige nahm ihn mit in eine Travestieshow. „Ich wusste zu der Zeit zwar, wer Olivia Jones ist, aber mehr auch nicht. Und die Dame an der Theaterkasse hat mich ein bisschen komisch angeschaut, nach dem Motto: Du weißt schon, was das hier ist? Und ich: Natürlich! Dann, nach der Show, wusste ich nicht nur das. Mir war klar: Das mache ich später auch“, erinnert sich Haase an jenen Abend im Jahr 2014. So richtig los ging es vor gut drei Jahren Schon als Teenager spielte er neben der Schule bereits Theater und Musical. Die Travestieshow faszinierte ihn indes dermaßen, dass er sich intensiv mit der Kunst der Verkleidung und Parodie, des Varietés und Gesangs befasste. Unter anderem schaute er sich alte Videos von Mary und Gordy an, die in den 1980er Jahren Fernsehstars waren. Vom ersten selbst verdienten Geld kaufte er sich Kostüme, trat auf Geburtstagen und Festen auf. So richtig los ging es mit der eigenen Bühnenshow im Jahr 2021, und dann ging es, Pandemie hin oder her, auch ziemlich schnell: Binnen drei Jahren übernahm Dominik Haase die Tourneeleitung von „Fantasy der Travestie“, jener Show, mit der er am 18. Januar 2025 auch in der Halle 32 auf der Bühne steht. Apropos Bühne: In Frankfurt eröffnete er zudem ein eigenes Travestietheater, wo er jeden Freitag eine Show spielt; alle vier Monate wechselt dort das Programm aus Comedy, Starparodie, Artistik, Varieté und Dominik Haases Livegesang, für den er jahrelang Gesangstrainings absolvierte. Da die Theatertechnik in Frankfurt fest installiert ist, nimmt Haase ein komplettes weiteres Equipment mit auf Tour. An den Showabenden, die inklusive Zugaben zweieinhalb Stunden und länger dauern, führt er auch als Conférencier durchs Programm – natürlich nicht als er selbst: Vor einigen Jahren schon hat er die charmante Kunstfigur Savira Brown erschaffen, die pro Abend bis zu sieben Mal das Kostüm wechselt. Zum Schluss eine Überraschung Was ihn an der Travestie so reizt? „Es ist die Kunst der Verwandlung, auch das Spiel mit den Geschlechterrollen. Man kann sich vieles trauen und frech sein, ohne dass es einem übel genommen wird“, erklärt Dominik Haase. Großen Wert legt er auf die Songauswahl, damit auch so mancher Mitsing-Klassiker zu Ehren kommt. Gleichzeitig stellt er sich mit seinen Showparts hinten an: „Mir ist es wichtig, dass die Parodien und die Artistik als erstes feststehen, ich passe mich mit dem Musikprogramm dann entsprechend an.“ Groß genug ist das Repertoire des 25-Jährigen, wie er auch in Gummersbach beweisen wird – unterstützt unter anderem von der Promi-Parodistin Trude Bunker, dem italienischen Hula-Hoop-Artisten Adriano, der Münchener Travestie-Ikone Baby Bubble und, aus der Ruhrgebiets-Weltmetropole Unna stammend, Cordelia Sparks. Ein Ensemble, das gleichermaßen zum Niederknien und zum Anfassen ist: Savira Brown begrüßt die Gäste vor der Show, in den Pausen können Fotos der Künstler gemacht, Fragen gestellt und Souvenirs mitgenommen werden. Und natürlich werden die Gäste auch verabschiedet. Auf eine so überraschende Weise, dass es hier noch nicht verraten wird. Für Dominik Haase ist die Travestie längst viel mehr als die Verwandlung in Savira Brown. Es ist der Spaß an der Show, das Spiel mit dem Publikum, die Lust an der Inszenierung. All das betreibt er mit Professionalität und Leidenschaft – und doch bislang neben seinem Hauptjob. Denn eigentlich ist Dominik Haase Krankenpfleger. Fantasy der Travestie, Samstag, 18. Januar 2025, 20 Uhr, Halle. Infos und Tickets: |
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Diese Kunst geht unter die Haut |
Zweite Tattoo-Convention Michaela und Thorsten Krekeler veranstalten ihre Events seit sieben Jahren – die Tattoo-Artists aus dem In- und Ausland melden sich inzwischen von sich aus dafür an. Mehr als 60 sind am 29. und 30. März in der Halle 32 mit dabei. Was macht den Reiz des Großevents aus? Was könnten wir noch so machen in unserem Leben, was wollen wir noch auf die Beine stellen?“ Das fragen sich Michaela und Thorsten Krekeler, als sie vor sieben Jahren auf dem Balkon sitzen. Sie lieben Tattoos, sind Musikfans, gehen gerne auf Konzerte. Wie wäre es also mit einer Tattoo-Convention, einem Event von Fans für Fans, nicht allzu groß und doch gleichsam mit dem Anspruch, Top-Artists aus ganz Deutschland und dem nahen Ausland zu engagieren sowie gleichzeitig auch Livebands? Gedacht, geplant, gemacht. Mit Erfolg: Zwölf- bis dreizehn Mal im Jahr veranstalten die beiden inzwischen ihre Tattoo-Conventions, die im Schnitt zwischen 900 und 1200 Besucherinnen und Besucher begeistern – pro Termin, versteht sich. In Gummersbach sind sie nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2023 zum zweiten Mal zu Gast. Während sie ganz zu Beginn ihrer Convention-Karriere die Tattoo-Artists proaktiv anfragen mussten, melden diese sich inzwischen von selbst, so auch für das letzte Märzwochenende 2025 in der Halle 32. Über 30 Tattoo-Studios mit mehr als 60 Artists aus dem In- und Ausland sind dabei, und natürlich kann man sich bei ihnen live vor Ort ein Tattoo stechen lassen. Die Hygienebedingungen dafür werden peinlich genau erfüllt, gestochen werden nur Besucherinnen und Besucher, die mindestens 18 Jahre alt sind. Gut möglich, dass man dabei ganz entspannt guter Livemusik hören kann, denn die gibt es auch. Dafür sorgen zum einen „Bob ist Dein Onkel“: Zwei Musiker und der Geist ihres Onkels am Schlagzeug spielen Perlen der Musikgeschichte, darunter Pop, Beat, Country, Reggae und Rock&Roll. Mit dabei ist zudem „Stevie X“ mit einer musikalischen Reise durch die größten Hits von den 60er Jahren bis heute. „Eowyn“ liefert eine Pole-Dance-Akrobatik-Show. Auch Tattoo-Wettbewerbe wird es geben. All das auf einer Convention, die dank ihrer engagierten Veranstalter sehr familiär geblieben ist. Dafür sorgt auch eine eingespielte Crew, die mit den Krekelers und den Artists im wahrsten Wortsinne mit jedem Event etwas Bleibendes erschaffen will. „Typische Tätowierte gibt es nicht“ Was alle Teilnehmenden eint, ist die Faszination für die Kunstform Tattoo, die längst keine Frage des Alters oder der Herkunft mehr ist – vielleicht auch nie war. „Es gibt den typischen Tätowierten nicht, mancher ist 18, manche ist 80, wenn das erste Tattoo gestochen wird“, weiß Michaela Krekeler. Sie weiß auch: Einige Artists begrüßen bei der Convention ihre Stammkunden, mit denen sie schon vorab einen Termin für ein neues Tattoo ausgemacht haben. Andere stechen spontan, was ideal ist für Kurzentschlossene oder jene, die sich schon länger mit dem Gedanken tragen und sich auf der Convention frische Ideen holen wollen. Denn die Vielfalt an Motiven kennt ebenso keine Grenzen wie das Können der Artists, die auch dann maximal konzentriert bei der Arbeit sind, wenn sich die Besucher vor ihrem Stand tummeln und zuschauen wollen. Detailgenaue Tiermotive, fotorealistische, fast dreidimensional wirkende Porträts von nahestehenden Menschen oder epische Fantasy-Szenarien – alles ist möglich. Ebenso wie der kleine Schriftzug mit dem Lebensmotto oder das Datum der Hochzeit. „Deshalb können wir nur empfehlen, gerade, wenn man noch kein Tattoo hat, sich einfach mal beraten zu lassen. Wichtig ist, dass das Motiv zu einem passt und man es so lange wie möglich schön findet. Am besten für immer. Also vielleicht nicht mit dem Namen des neuen Freundes anfangen, den man letzte Woche erst kennengelernt hat“, rät Michaela Krekeler. Sie hat auch dank eigener Erfahrungen festgestellt: Viele Menschen, die sich nur ein einziges Tattoo vornehmen, lassen sich früher oder später ein weiteres stechen. Nicht nur allein wegen des Motivs, sondern auch wegen der gesamten Erfahrung auf dem Weg dahin: „Es kann süchtig machen. Man setzt sich bewusst da hin, man erträgt es, denn natürlich tut es auch mal weh, man erfreut sich an dem Motiv. Und möchte das nächste.“ So geht es ihr selbst auch. Wie ihr Mann erlebt sie neben der gesamten Organisation der Events, die für sie mit Anreise, Auf- und Abbau jedes Mal keine zwei, sondern fünf lange Arbeitstage bedeuten, immer wieder das faszinierende Gefühl, wenn alles fertig ist. Dann, wenn die ersten Besucherinnen und Besucher kommen und wenn die Nadeln der Artists anfangen zu surren: „Da denke ich jedes Mal: Ich könnte auch schon wieder.“ Tattoo-Convention, 29. und 30. März 2025, Halle. Infos und Tickets: Foto: Ingo Becker |