Di | 01.12.2015 | 20:00 Uhr

Die Steinmüller-Saga

Teil VIII 
Kampf gegen die NSDAP und Anpassung an das neue Regime (1929-1933) Mit Monica Weispfennig und Gerhard Pomykaj
Drei weitere Vorträge setzen in diesem Jahr die sehr erfolgreiche Steinmüller-Saga fort.  Ausgehend von der Familien- und Firmengeschichte Steinmüller, zeichnen die Referenten ein anschauliches Porträt der Lebensverhältnisse in Gummersbach während des Ersten Weltkrieges und der Weimarer Republik. Im Mittelpunkt stehen ausgewählte Dokumente, die eindrückliche Einblicke in  diesen Zeitabschnitt eröffnen. Sie werden  im Wechsel vorgelesen und kommentiert. Die Vorträge, die jeweils in sich abgeschlossen sind, werden durch die Präsentation zeitgenössischer Fotografien und Abbildungen abgerundet.

Die politisch liberal gesonnenen Steinmüller-Brüder bekämpften Republikfeinde wie die Nationalsozialisten. Mit der „Volkszeitung für Rheinland und Westfalen” hatten sie im Jahre 1920 sogar eine eigene,  liberal ausgerichtete Tageszeitung gegründet, die sich in der Berichterstattung stark von der deutschnationalen „Gummersbacher Zeitung” und – später – vom rechtsradikalen NS-Blatt „Oberbergischer Bote” unterschied; der oberbergische NS-Führer Robert Ley sah in den Steinmüller-Brüdern politische Gegner. Nach der Machtübernahme arrangierten sich die Firmenbesitzer mit den neuen NS-Machthabern: Die eigene Zeitung wurde eingestellt, die hochmoderne Druckerei erhielt die NSDAP als Geschenk und die Beschäftigten der Kreisleitung wurden maßgeblich von den Steinmüller-Brüdern bezahlt. Ein Werksbesuch von Robert Ley im September 1933 unterstrich das Arrangement zwischen den früheren politischen Gegnern.


Eine historische Vortragsreihe der Volkshochschule Gummersbach
Einlass:19:15 Uhr | Südfoyer
Ort:Halle
Veranstalter:    
VHS Gummersbach
Abendkasse:6,00 Euro
bestuhlt