Fr | 20.01.2017 | 20:00 Uhr

Das Familienfest

„Das schönste Geschenk, das ein Verwandter machen kann, ist seine Abwesenheit” – sagte Alfred Hitchcock. Man möchte dem Großmeister der Spannung beipflichten, nachdem man das Stück „Das Familienfest” gesehen hat. Obwohl: Für viele wird es gar nicht überraschend sein, was sich da auf der Bühne in Martin Kuchejdas Stück abspielt. Im Grunde geht es um den weit verbreiteten Familienwahnsinn, den der Autor und Leiter der Halle 32 hier auf die Spitze treibt. Da kommt eine Familie zu einem Fest zusammen, es wird gegessen und viel geredet: allerdings zumeist aneinander vorbei. Jede und jeder bewegt sich auf seinen eigenen vorgefertigten Gedankenbahnen, unterschütterlich. Keiner hört dem anderen wirklich zu, nichts rüttelt an der Einschätzung der anderen Personen.
Was zunächst deprimierend und desillusionierend klingt, entpuppt sich im Stück als ziemlich witzige Komödie. Und wie alle guten Komödien bewegt sie sich auf einem schmalen Grad zwischen Lachen und Entsetzen. Das Publikum wird Zeuge von Anarchie im kleinen Kreis, vom Modell: Jeder für sich und gemeinsam gegen alle! Familienhasser kommen voll auf ihre Kosten und Familienmenschen erleben einen unterhaltsam-abgründigen Theaterabend, der sie vielleicht auch ein wenig über ihre eigenen familiären Zerwürfnisse hinwegtröstet.
Inszeniert hat „Das Familienfest” der Kölner Regisseur und Koordinator der Kulturwerkstatt 32, Gregor Leschig. Ausführende sind die Mitglieder des Schauspielensembles der Kulturwerkstatt 32. Sie spielen witzig, charmant, aber auch abgrundtief böse, wenn es der Text verlangt – in Familien meinens es ja alle immer nur gut mit den anderen, das macht die Sache so schlimm! Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind hautnah dabei, nehmen sozusagen mit Platz an der Familientafel oder sitzen in konzentrischen Kreisen darum herum. Aber keine Bange, niemand muss mitmachen. Trotzdem werden sich am Schluss alle mitfreuen, wenn die lieben Verwandten wieder auseinandergehen: über die einkehrende Ruhe und eine gelungene Aufführung.
Inszenierung und Raumgestaltung: Gregor Leschig
Kostüme und Maske: Sabine Rautenberg

Mit: Burkhard Schreiber (Hans), Ute Mlynczak-Pithan (Gabi), Hartmut Westenberger (Peter), Antje Urbanczyk (Anna), Raphael Peyser-Fränzel (Sebi), Darya Zehl (Frauke), Peter Schubert (Freddy), Hasret Savas (Deborah), Nelson Rawls (Gregor)

Eine Produktion der Halle 32
Einlass:19:30 | StudiobühneTickets:

oder bei AggerTicket im Forum Gummersbach
02261 3003-888
Ort:Studiobühne
Veranstalter:KultGM
Vorverkauf:ausverkauft
Abendkasse:ausverkauft 
Ermäßigung: 
bestuhlt
Unser Service:Reservieren Sie als Ticketinhaber spätestens einen Tag vor der Veranstaltung einen Tisch im 32 Süd, und wir halten Ihnen auf Wunsch gleichzeitig Sitzplätze in der Halle frei: 02261 919693!