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Ausgabe 99 | Dezember 2021
Halle32
 
passagier 23 titel

Der Horror einer Kreuzfahrt

Nie wieder wollte der Polizeipsychologe Martin Schwartz an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gehen. Denn während eines Urlaubs auf See hat er unter ungeklärten Umständen Frau und Kind verloren. Seitdem übernimmt das seelische Wrack Schwartz berufliche Himmelfahrtskommandos. Bis er einen mysteriösen Anruf erhält, der ihn zwingt, den Dampfer „Sultan of the Seas“ zu besteigen und sich seiner dunklen Vergangenheit zu stellen.

Vor diesem Hintergrund entwickelt das Berliner Kriminal Theater am 8. Dezember in der Halle 32 Hochspannung. Auf dem Programm steht das Stück „Passagier 23“, entstanden nach dem Thriller von Sebastian Fitzek. Der Titel des Buchs folgt der Legende, dass jährlich angeblich 23 Fahrgäste spurlos von Kreuzfahrtschiffen verschwinden. Wie viele es auch immer sind: Dahinter stecken offenbar bedrohliche Geheimnisse. Auf der Bühne dargeboten, rückt das Geschehen hautnah an das Publikum heran.

Erst recht bei einem Profi-Ensemble wie dem des Kriminal Theaters, dessen feste Spielstätte im denkmalgeschützten Umspannwerk Ost in Berlin-Friedrichshain liegt. Die Industriekulisse der Halle 32 dürfte den Darstellerinnen und Darstellern also wohl vertraut sein. Das privat betriebene Theater wurde 2000 von Regisseur Wolfgang Rumpf und Dramaturg Wolfgang Seppelt gegründet. Seitdem führt das feste Ensemble Klassiker und Bestseller der Kriminalliteratur auf.

Damit nicht nur die Berliner was davon haben, geht die Bühne auch auf Tournee. Eine Kostprobe gab es in Gummersbach bereits – mit dem Stück „Der Seelenbrecher“, ebenfalls eine Fitzek-Adaption. Nun also die nächsten zwei Stunden live gespieltes Gänsehaut-Theater.

Mit auf Reisen geht Silvio Hildebrandt. Der in Weimar geborene Schauspieler glänzt in der Hauptrolle des Martin Schwartz. Hildebrandt hat in seiner Laufbahn an zahlreichen namhaften Theatern sein Können bewiesen. So war er unter anderem am Staatsschauspiel Dresden und an den bedeutenden Berliner Häusern Maxim Gorki Theater und Volksbühne engagiert.

Sebastian Fitzek, der die Vorlage zu „Passagier 23“ lieferte, gehört zu den bekanntesten deutschen Schriftstellern, dessen Romane auch in England und den USA verlegt werden – was nur wenigen deutschen Thrillerautoren gelingt. An diesem Abend kommt also alles zusammen: eine tolle Story, ein packendes Ensemble und eine passende Spielstätte: die Halle 32.

Infos zum Stück und zu Tickets

Angesagt und vorverkäuflich

Der Vorverkauf läuft, zum Beispiel für folgende Highlights aus dem Programm:

Di | 7.12. | Ensemble Confettissimo | „Haselmaus trifft Winterfee“ heißt das Programm, mit dem es besinnlich, aber auch rasant durch den Winter geht. Da tanzt die Winterfee im Mondschein, während die Haselmaus vom Sommerwind träumt ... +++ So | 2.1.22 | Die Drei Tenöre | Drei Freunde, drei Tenöre, die musikalisch eine italienische Sommernacht und viele ihrer Highlights präsentieren. Mit Stefan Lex, Thomas Heyer und Michael Kurz, begleitet von Sigrid Althoff am Klavier. +++ Do | 13.1.22 | Gernot Voltz | „Pleiten, Pech und Populisten“ – ein Kabarettprogramm nach dem Motto: Auch wenn man nicht mehr weiß, wo es lang geht, darf das Lachen nicht auf der Strecke bleiben! +++ Karten bei AggerTicket unter 02261 3003-888, bei www.koelnticket.de (0221 2801) und allen anderen bekannten Vorverkaufsstellen

Vor der Stille: Jazz und laut

Spätestens dann, wenn in der Adventszeit die immergleichen Lieder von überall her langsam und sicher für spürbaren Überdruss sorgen, wird es Zeit, die Ohren durchpusten zu lassen – mit etwas ganz Anderem. Dazu gibt es in der Halle 32 gleich mehrfach Gelegenheit. So kommt am 16. Dezember beim „Xmas-Jazz“ das JazzStones-Trio auf die Bühne. Die Band um den Bergneustädter Pianisten Stefan Heidtmann steht für jazzige Versionen bekannter Stücke der Rolling Stones, hat aber auch Weihnachtliches im Repertoire: allerdings in anderem Gewand als üblich.

Einen Tag später setzen zwei Bands ein dickes Fragezeichen hinter das Motto „Stille Nacht – oder?“ Tatsächlich gehört der Abend des 17. Dezember den eher lauten Tönen. Die Juggernauts On Titan ziehen das Publikum in ihre Welt aus Drums, Synthesizern und DJ-Elementen. Dem Progressive Rock verpflichtet fühlen sich die drei Musiker von Superthousand, ergänzt um Samples und Liebe. Und oft passen ihre Soundwände aus epischer Breite und melancholischer Tiefe sehr gut in diese Zeit des Jahres. 

Tickets und Infos zum Xmas-Jazz und zur Stillen Nacht

Andrea, die Fröhliche

Ist sie die gute Weihnachtsfee, die uns den Glauben an das Fest der Feste zurückgibt? Zumindest zeigt die Kölner Komödiantin Andrea Badey am 3. Dezember, was alle Weihnachtsflüchtlinge retten könnte: eine rosa Lichterkette, ein heißer Glühwein oder ein blaues Wunder. Da sich Wunder aber in der Regel rar machen, tröstet sie ihr Publikum mit kuriosen Typen, denen es in diesen Zeiten auch nicht besser geht. Ob Andrea Badey nun in die Kneipenwirtin Luzy schlüpft und deren Kosmos ausbreitet oder den schimpfenden Bergmann Hungerbühler gibt – die Laune der Zuhörenden steigt. 

Wenn sie von Omas erzählt, die sich vorsichtshalber im November schon „am Bahnhof stellen, weil Heiligabend die Züge ja immer so voll sind“, erntet sie wissendes Lachen. Dazu singt sich Andrea Badey mit Inbrunst die Seele aus dem Leib und hält dem Publikum ihr Herz hin, begleitet von Matthias Ebbing am Klavier. Ein Programm, das nicht umsonst „Oh, die Fröhliche“ heißt.

Mehr Infos zu Badey, Ebbing und Tickets

Ein Blick in Abgründe

Die Premiere gab´s zwar schon Ende November, aber im Dezember stehen zwei weitere Aufführungen an: Der Schauspielkurs für Erwachsene der Kulturwerkstatt 32 bringt das Buch  „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ auf die Bühne. Am 4. und 5. Dezember erzählt das Ensemble die beklemmende Geschichte von Christiane F. und ihrem Freundeskreis. Das 1978 erstmals erschienene Buch hat nichts von seiner Brisanz verloren, die Schicksale berühren bis heute.

Regisseurin Sabrina Schultheis hält sich bei ihrer Umsetzung eng an die Vorlage und hat sich dafür die Erlaubnis von Autor Horst Rieck gesichert. Glaubhaft spiegelt das Geschehen auf der Bühne den Sumpf aus Drogen, Prostitution und Kriminalität wider und zeigt den ausdauernden Optimismus der Hauptperson. Denn Christiane F. glaubt daran, jederzeit mit den Drogen aufhören zu können. Dem Publikum wird in der Inszenierung aber schnell klar: Dem ist nicht so. Die Theatergruppe hat ein sehenswertes Stück erarbeitet, das in Abgründe blicken lässt.

Mehr Infos zum Stück und zu Tickets

Große Freude, schnell besorgt

Rein optisch betrachtet, machen Eintrittskarten als Geschenke ja nicht viel her: zu flach, nicht bunt, zu leicht. Dafür fordern sie die eigene Kreativität: Wie verpacke ich Tickets so, dass der oder die Beschenkte vor Begeisterung hintüber kippt? Künstlich beschwerte, ins Format eines Buchs, einer CD oder eines Oberhemds gebrachte Päckchen führen schon mal auf falsche Fährten. Und wie groß dann die Freude, dass sich eben kein Hemd darin befindet! Man kann Tickets für Veranstaltungen in der Halle 32 aber auch einfach in einen schmucken Umschlag stecken. Schließlich soll nicht das Materielle begeistern, sondern das unvergessliche Erlebnis, das womöglich dahinter steckt. Wer also noch ein schönes Geschenk sucht, dem sei ein Blick in das Programm der Halle 32 empfohlen – so lässt sich stressfrei was für untern Baum finden. 

Gitarren-Magie mal drei

Die Gitarre mag zwar ein Allerweltsinstrument sein, aber ihr Potenzial öffnet auch alle möglichen Welten! Wie viel Zauber in ihr steckt und wie sie bezaubern kann, zeigen immer wieder überragende Solisten. Das Mini-Festival „Zauber der Gitarre“ am 11. Dezember in der Halle 32 präsentiert Meister ihres Fachs aus verschiedenen Genres: den Bolivianer Pirai Vaca, den Italiener Luciano Marziali sowie die Deutschen Jochen Schrumpf und Martin Klausmeier.

Der gefeierte Gitarrenmeister Pirai Vaca zeigt eine enorme stilistische Bandbreite von Musik aus den Anden bis zu Arrangements bekannter Rocksongs wie „Bohemian Rapsody“ und „Tears in Heaven“. Luciano Marziali, künstlerischer Leiter des Festivals, kommt in diesem Jahr mit einem rein spanischen Programm – ob Tarrega oder Albeniz, die Fans werden sich freuen. Und das Duo Schrumpf & Klausmeier glänzt mit Jazz-Standards genauso wie mit raffinierten Arrangements bekannter Popsongs. Ein Abend, an dem nicht nur das Herz der Gitarrebegeisterten höher schlägt.

Mehr Infos zu der Veranstaltung mit den musikalischen Zauberern

Schätze aus dem Bücherschrank #11

Im Südfoyer der Halle 32 steht ein Offener Bücherschrank: Jeder kann Bücher hineinstellen oder herausnehmen. Oft verbergen sich literarische Schätze in den Regalen. Wir heben sie und stellen sie hier vor – und wer Glück hat, ergattert bei seinem nächsten Besuch ebendieses Buch für sich zu Hause.

Der Titel des Werks mutet zunächst wenig spektakulär an und auch der Aufbau meidet Überraschungen. Das Autorenkollektiv hat als wohlfeile Finesse den Inhalt in Paragrafen aufgeteilt – möglicherweise ein innovativer Schachzug der literarischen Moderne. Gleich der erste Satz aber hat es in sich. „Die Würde des Menschen ist unantastbar", heißt es da. Offenbar folgt das Kollektiv, das sich hinter dem Pseudonym „Mütter und Väter des Grundgesetzes“ versteckt, dem alten Prinzip für journalistische Glanzleistungen, welches lautet: Mit einer Atomexplosion anfangen und dann ganz langsam steigern! Nun wird dieses hohe Niveau nicht über die komplette Länge des Buchs gehalten, aber trotzdem finden sich auch weiter hinten noch Sätze, die teilweise von bemerkenswerter Klarheit zeugen, etwa dieser Satz: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Verrückter Stoff. Aber es lohnt sich, mal einen Blick hineinzuwerfen.

Wenn Sie sichergehen wollen, dass die in diesem Newsletter angekündigten Veranstaltungen trotz der Coronaviruskrise tatsächlich stattfinden, informieren Sie sich auf halle32.de. Dort finden Sie den jeweils aktuellen Stand der Dinge. Aufgrund des nicht vorhersehbaren Infektionsgeschehens kann es auch kurzfristig zu Änderungen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Für den Besuch von Veranstaltungen gilt die 2G-Regel.

Mehr Informationen rund um die Halle 32 auf www.halle32.de.

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