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Ausgabe 93 | Februar/März 2021
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Foto: Simon Hegenberg
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Neue Theaterspielzeit: Küsse, Tote, Hotzenplotz
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Was ist die schönste Freude? Bekanntlich die Vorfreude. Deswegen gilt an dieser Stelle der Blick dem Monat September und dem, was danach kommt. Denn im September dieses Jahres startet die neue Theaterspielzeit in der Halle 32. Sechs Stücke für Erwachsene, sechs für Kinder stehen auf dem Programm. Die Bandbreite reicht von Klassikern bis hin zu einer Uraufführung. Ob Bibi Blocksberg oder William Shakespeare – die Bühne 32 bietet eine große Wundertüte unterschiedlichster Theater-Erlebnisse.
Zum Start am 7. September 2021 kommt ein Kinderbuchklassiker zur Aufführung: Erich Kästners „Konferenz der Tiere“. Da konferiert die versammelte Fauna zum Wohl der Kinder in aller Welt, ein Thema, das offenbar immer aktuell bleibt. Zwei Tage später geht Joachim Kottmanns Dementical „Socken im Kühlschrank“ über die Bühne – eine der Veranstaltungen, die bereits im vorigen Jahr auf dem Plan stand, dann aber coronabedingt nicht stattfinden konnte. Gleiches gilt für die verschobenen Aufführungen von „Bibi Blocksberg – Alles wie verhext!“ (5.10.21) und „Harold & Maude“ (6.10.21). Alle weiteren Produktionen stehen erstmals auf dem Bühnenprogramm der Halle 32.
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„Schwalbe Sterni rettet die Welt“ Dazu gehört beispielsweise „Passagier 23“, ein nervenzehrendes Stück nach dem Roman von Thriller-Autor Sebastian Fitzek, inszeniert vom Berliner Kriminal Theater (8.12.21). Darin wird ein Kriminal-Psychologe gezwungen, sich bei Ermittlungen seinem eigenen Trauma zu stellen: dem Verlust von Frau und Sohn.
Turbulent und komisch geht es dagegen am 9. Februar 2022 bei „Shakespeare in Love“ zu, einer Komödie, in der Shakespeare-Stücke bunt zusammengemischt werden und in der Fassung des Rheinischen Landestheaters Neuss neues Leben bekommen (Titelfoto). Unsterblich scheint auch Otfried Preußlers Räuber Hotzenplotz zu sein. Die Geschichte mit der Mondrakete stammt aus Preußlers Nachlass und zeigt, wie Kasperl und Seppel den Unhold auf den Mond schießen wollen, am 5. April 2022 präsentiert von der Burghofbühne Dinslaken.
Absolut außergewöhnlich verspricht das Einpersonen-Stück „Ein Kuss“ zu werden, in dem der ausgezeichnete Schweizer Schauspieler Marco Michel am 8. Juni 2022 packend und intensiv eine ungewöhnliche Künstlerbiografie auf die Bühne bringt. Einen Tag vorher feiert die Halle 32 eine Uraufführung: Ihr eigenes Ensemble nimmt die Kinder mit auf das Abenteuer „Schwalbe Sterni rettet die Welt“ – der nächste Streich der Truppe, die zuletzt mit „Kuno Knallfrosch“ für beste Unterhaltung sorgte.
Das vollständige Programm findet sich in Kürze auf unserer Website halle32.de. Alle Stücke sind zunächst im Abonnement erhältlich. Der Ticket-Einzelverkauf startet dann am 1. Juni. Natürlich wird die Halle für die Theateraufführungen mit ansteigenden Sitzreihen und nummerierten Plätzen versehen sein. Theater wieder live erleben: Wenn das kein Grund zur Vorfreude ist!
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Angesagt und vorverkäuflich
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Badey und Ebbing kommen am 29. April. Der Vorverkauf läuft, zum Beispiel für folgende Highlights aus dem Programm: Do | 29.04. | Andrea Badey/Matthias Ebbing | „Schwarze Schafe, heute ganz in Weiß”, heißt das Programm der Kölner Komödiantin, ein hinreißender Abend, den Matthias Ebbing musikalisch gestaltet. +++ Fr | 14.05. | Ulla Meinecke | Ihre Tour 2021 steht unter dem Motto: „Gute Geister“ und der Abend bietet viele Songs der poetischen Meisterin, aber auch von anderen Komponisten und Textern. +++ Mi | 09.06. | Berlin kann jeder, Gummersbach muss man wollen | Die große Kleinstadt-Show, bei der es um die Seele der Stadt geht! Hier ist alles möglich: Das Profi-Ensemble der Burghofbühne Dinslaken wirft Fragen auf, singt, spielt und teilt sich die Bühne mit lokalen Acts. Das muss man lieben. +++ Karten bei AggerTicket unter 02261 3003-888, bei www.koelnticket.de (0221 2801) und allen anderen bekannten Vorverkaufsstellen
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Per Video zum Sonnenmarsch
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Fünfmal steht der Sonnenmarsch im April auf dem Kalender. Unter solch schwierigen Bedingungen ist noch keine Theaterproduktion gelaufen, bei der die Halle 32 eine unterstützende Rolle spielte. Das gemeinsam mit den Gregor Leschig Inszenierungen verfolgte Projekt „Sonnenmarsch“ ist in der langen Lockdown-Zeit nicht eingeschlafen. Statt die Bremse zu treten und auf bessere Umstände zu warten, setzte das Ensemble seine Arbeit fort. Geprobt wurde fortan im Rahmen der Möglichkeiten, vielfach per Video-Schalte. Das Ziel bleibt: Für den 14. April ist die Premiere des Stücks geplant, dessen Akteurinnen und Akteure zu einem beträchtlichen Teil im Rahmen von zwei Casting-Workshops ermittelt wurden.
Es sind junge Leute aus der Region, die der Produktion mit ihrer Authentizität besondere Glaubwürdigkeit verleihen. In „Sonnenmarsch“ geht es um eine Diktatur, in der sich junge Menschen in einem mörderischen Gewaltmarsch miteinander messen. Da paaren sich Stärke mit Todessehnsucht und Voyeurismus – schließlich dient der Marsch einem Millionenpublikum zur grausamen Unterhaltung. Doch nicht alle Jugendlichen sind in der gleichen Richtung unterwegs: Einer plant ein Attentat auf den Diktator. Noch bleibt etwas Zeit bis zur Premiere, danach stehen weitere vier Aufführungen auf dem Programm. Wie auch immer das Ergebnis bis dahin aussieht: In jedem Fall wurde eine große Herausforderung gemeistert. Und ein Stück realisiert, das niemanden kalt lässt.
Weitere Infos und Tickets zu „Sonnenmarsch“
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Die höchste Zeit für Stunk
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Die Stunker kommen unplugged, aber treffsicher. Als ob man nicht in diesen Zeiten jeden Tag selbst genug Stunk hätte! Nein, hat man eben nicht. Denn dieser Stunk befreit. Ohne Humor wäre das derzeit alles noch viel unerträglicher. Man darf fast sicher sein: Die acht Mitglieder der legendären Kölner Stunksitzung werden den Wahnwitz der vergangenen Monate in Sketche fließen lassen, die uns anschließend das Alltagsleben leichter machen. Sie sind das größte Kabarett-Ensemble der Republik und präsentieren verlässlich komische Highlights und Lieder der Extraklasse.
Jetzt endlich bekommt das Ensemble die Gelegenheit, sein 2020er-Programm aufzuführen. Widrige Umstände haben es bislang daran gehindert. Aber nun geht es den Unsympathen dieser Welt wieder an den Kragen, von Erdogan bis Kim. Stunk ist eben auch gezielte Majestätsbeleidigung. Und es gibt ja genügend andere Themen außer dem einen, etwa Lehrermangel, Integration, Wohnungsnot, Klimawandel. Wo Karneval in diesem Jahr ausfällt, muss es wenigstens Stunk geben dürfen – am 8. Mai in der Halle 32.
Tickets und weitere Infos
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Schätze aus dem Bücherschrank #5
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Die ganze Halle 32 ist seit Wochen geschlossen. Die ganze? Nein! Ein kleiner, unbeugsamer Teil der Halle steht weiterhin offen: das Südfoyer. Und darin wartet der ebenfalls offene Bücherschrank: Jeder kann Bücher hineinstellen oder herausnehmen. Oft verbergen sich literarische Schätze in den Regalen. Wir heben sie und stellen sie hier vor – und wer Glück hat, ergattert bei seinem nächsten Besuch ebendieses Buch für sich zu Hause.
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Berthold Brügge: Mit Oll Topp bie Kap Huurn, VEB Hinstorff Verlag, Rostock 1987 Was gibt es Schöneres, als im Trockenen und Warmen zu sitzen und Geschichten von Seeleuten zu lesen, die vor Kap Hoorn durchnässt bis auf die Knochen und auch sonst voller Skorbut gegen den Sturm ankämpfen? Nu hat dat Book hie aver de Nadeel, dat et komplett op Platt geschrieven is. Im Ernst! Was jedoch ein echter Seebär ist – oder eine echte Seebärin –, der – oder die – wird sich dadurch nicht von der Lektüre abhalten lassen. Schließlich bietet sich hier Gelegenheit, mit Hilfe von allerhand Seemannsgarn eine neue Sprache zu lernen. Und war das nicht angeblich Ziel von vielen in der Pandemie? Berthold Brügge stammt aus Rostock, fuhr selbst nie zur See, sondern arbeitete in der dortigen Neptunwerft. Aber Karl May war ja auch nie in Amerika oder bei den Skipetaren. Also Leinen los und Segel gesetzt! Ob Geschichten von der Kutterregatta, dem „Kapteinsexamen“ und über „Lütt Meta“: Immer schmeckt man das Salzwasser auf der Zunge. Und den Fisch im „Solten Hiring“, mit Tipps, welches Salz man zum Hering-Einlegen nehmen soll: „Un Steensolt möößt du nähmen, keen Koopmannssolt, dat döggt nich, hürst du, Steensolt is bäter.“ Na denn man tau und ran an den opene Bookerschapp!
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Wenn Sie sichergehen wollen, dass die in diesem Newsletter angekündigten Veranstaltungen trotz der Coronaviruskrise tatsächlich stattfinden, informieren Sie sich auf halle32.de. Dort finden Sie den jeweils aktuellen Stand der Dinge. Aufgrund des nicht vorhersehbaren Infektionsgeschehens kann es auch kurzfristig zu Änderungen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
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Mehr Informationen rund um die Halle 32 auf www.halle32.de.
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